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Im Einsatz mit der mobilen Klinik

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Im Einsatz mit der Mobilen Klinik

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Passieren des Rebellencheckpoints. Heute kann das Team problemlos passieren – wie es morgen aussieht, weiß niemand.

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Per Geländewagen geht es mit der mobilen Klinik in die Dörfer. Straßen gibt es hier nicht. Sollte das Team einen Unfall haben, können sie nicht damit rechnen, dass Hilfe kommt. In der Region gibt es keine Krankenwägen, keine Hubschrauber, keine Krankenhäuser.

Manche Dörfer sind überhaupt nicht per Auto erreichbar. Dann sucht das Team nach anderen Wegen, diese zu erreichen.
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Kaum angekommen, beginnt das Team mit dem Aufbau der mobilen Klinik.

Kisten mit Medikamenten werden vom Dach geladen, Stühle und Tische herangeschafft und Latexhandschuhe übergestülpt...
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Im Schatten der Bäume stellen sich immer mehr Dorfbewohner an. Sie durchlaufen alle verschiedene Stationen.

An der ersten Station werden die Kinder gewogen, die Temperatur gemessen und ein Malaria-Schnelltest durchgeführt.
Die Ergebnisse werden auf einem Untersuchungsblatt notiert mit welchem die Patienten zur nächsten Station weitergehen.
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Die Patienten gehen zu Kévin. Er wirft einen Blick auf die Ergebnisse der Voruntersuchung, befragt die Patienten nach ihrem Befinden und führt weitere Untersuchungen durch.

Dann entscheidet er über die Art der Behandlung und notiert die Medikamente auf dem Untersuchungszettel.
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In einem seperaten Raum behandeln Marceline und Victorinne die schwangeren Frauen. Eine Schwangerschaft stellt in der ZAR immer ein Risiko dar, denn sauberes Trinkwasser ist knapp und Infektionen allgegenwärtig. Malaria verläuft kurz nach einer Geburt häufig tödlich.

Auch Marceline und Victorine notieren die Ergebnisse der Behandlung auf einen Untersuchungszettel, mit welchem die Patientinnen zur nächsten Station gehen.
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Bei Guy-Matthieu zeigen die Patienten den Untgersuchungszettel mit den notierten Medikamenten vor. Er stellt ihnen die Medikamente zusammen und erläutert deren Einnahme und Wirkung.

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Das Bildungssystem in der ZAR ist vollständig zusammengebrochen - kaum einer der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner hat je eine Schule besucht. Oftmals fehlt es an einfachsten Kenntnissen im Gesundheitsbereich.


Das Team nutzt daher jede Gelegenheit, um die versammelten Menschen über Hygienemaßnahmen und Möglichkeiten zur Vermeidung von Krankheiten aufzuklären.
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Die Patienten

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Die mobile Klinik der Caritas behandelt Kinder und schwangere Frauen. Das größte Problem ist Malaria.

An diesem Tag werden 86 Kinder auf Malaria getestet, 80 Tests sind positiv.
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„Die mobile Klinik hilft mir sehr. Wenn früher eins meiner Kinder krank wurde, brachte ich die Kinder zum Bruder meines toten Mannes. Er musste auf sie aufpassen und ich setzte auf dem Fluss in den Kongo über, um irgendwo Medikamente aufzutreiben“


Ihre Tochter Chantal wurde gegen Würmer behandelt, die sie durch dreckiges Wasser aus dem Fluss aufgenommen hatte. Bei einem zweiten Besuch wurde sie gegen Malaria behandelt.

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„Dank diesem Team geht es den Menschen hier besser. Jetzt haben Mütter die Möglichkeit, ihre Babys einigermaßen sicher auf die Welt zu bringen. Dafür danke ich der Caritas von ganzem Herzen“


Die Geburt ihres Sohnes Régis war bereits ihre zehnte Geburt, es kam zu Komplikationen. Wäre das Team der mobilen Klinik nicht da gewesen, hätte sie die Geburt nicht überlebt.

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"Es gibt hier niemanden, der uns hilft - außer die Caritas"

Ihr Sohn Modeste (vor ihr stehend) wird vom Team der mobilen Klinik gegen Malaria behandelt.

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Kévin Junior Mandakone ist gelernter Krankenpfleger. Doch für die Dorfbewohner, denen er hilft, ist er nur „der Herr Arzt“. Es gibt sonst niemanden, der ihnen hilft. Keine Ärzte, keine Medizin, kein Geld…

Außerdem befinden sich im Team eine Hebamme, ein Pharmazeut, zwei Sozialarbeiter, die sich auf psychologische erste Hilfe und Gesundheitsbildung konzentrieren und ein Fahrer.
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Er ist eigentlich gelernter Krankenpfleger. Studierte Ärzte gibt es in der Zentralafrikanischen Republik fast keine.

Als Krankenpfleger nimmt er de facto jedoch die Funktion eines Arztes ein: Er behandelt die Patienten, verordnet die Medikamente und entscheidet, wenn ein Patient besser den beschwerlichen Weg ins einzige Krankenhaus auf sich nehmen sollte. Außerdem bildet er lokale Gesundheitshelfer aus.

Die Patienten sprechen ihn mit "Monsieur Docteur" an. Er ist  der Chef der mobilen Klinik.
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Sie untersucht und behandelt schwangere Frauen. Wenn es möglich ist, ist sie auch bei Geburten in den Dörfern anwesend.

Zudem ist sie die einzige Ansprechpartnerin der Menschen bei gynäkologischen Fragen.

Während sogenannten "Sensibilisierungen" klärt sie die Dorfbewohner mit Hilfe eines Megaphons über Gesundheitsfragen auf.
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Er verabreicht die Medikamente an die Patienten und erläutert Einnahme und Dosierung.

Das wichtigste Medikament in seiner schweren Medikamentenkiste ist das gegen Malaria, denn die Tropenkrankheit verläugft gerade für Kinder und schwangere Frauen meistens tödlich.

Außerdem verteilt er Güter zur Gesundheitsvorsorge wie beispielsweise Moskitonetze.
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Sie ist Sozialarbeiterin. Zudem hat sie eine Zusatzausbildung in "psychlogoischer erster Hifle" abolviert - denn neben den physischen Erkrankungen sind viele Menschen nach jahrelangem Bürgerkrieg schwer traumatisiert.

In manchen Landesteilen wurden 70% der Frauen vergewaltigt - Vergewaltigung wurde systematisch als "Mittel zur Kriegsführung" eingesetzt.

Bislang mussten die Menschen komplett alleine mit dem Erlebten zurechtkommen.
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Genau wie Victorinne, ist auch Benjamin Sozialarbeiter. Auch zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die psychologische erste Hilfe.

Es ist kein Zufall, dass es sowohl einen männlichen, als auch eine weibliche Sozialarbeiter/in gibt.

Wenn Benjamin und Victorinne nicht im Gespräch mit den Betroffenen sind, unterstützen sie Kévin und Marceline bei der Arbeit mit den Patienten.
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Als Fahrer steht Odilion bei jedem Einsatz vor einer ganz besonderen Herausforderung: Er muss den Geländewagen mitsamt Team und mehren Kisten mit Medikamenten sicher in die entlegendsten Winkel der Region fahren.

Asphaltierte Straßen gibt es nicht, Sandpisten mit metertiefen Schlaglöchern, die sich bei Regen schnell zu reißenden Flüssen verwandeln, gilt es zu befahren.

Oftmals verschwinden auch die letzten Anzeichen von befestigten Wegen und Odilion schaukelt das vollgepackte Auto im Schneckentempo querfeldein durch den Busch.

Hier ist stets höchste Konzentration gefragt.
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Seit 2013 versinkt die Zentralafrikanische Republik in einer Spirale der Gewalt – für die Zivilbevölkerung eine humanitäre Katastrophe. Als Auslöser gilt der Sturz von Präsident Bozizé im Jahr 2013 durch die Rebellenallianz der sogenannten Seleka. Es entstand eine Art Gegenbewegung, die sogenannten Anti-Balaka Rebellen. Doch der politisch und religiös aufgeladene Konflikt entwickelte sich schnell zu einem Bürgerkrieg. Beide Gruppen destabilisierten das Land vollständig, Tausende von Menschen kamen bei Angriffen, Überfällen und Racheakten beider Rebellengruppen ums Leben.

Auch eine „Kriegsökonomie“ hält den Konflikt am Laufen: Überfälle und Plünderungen sichern den Kämpfern und marodierenden Banden ein Einkommen. Das Land selber ist reich an Bodenschätzen wie zum Beispiel Diamanten, welche von den jeweils herrschenden Warlords nun abgebaut und ins Ausland geschmuggelt werden.

2017 und 2018 gelten bislang als die blutigsten Jahre seit Beginn des Konflikts. Ca. 1,2 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben – das entspricht einem Viertel der Bevölkerung.
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Die Seleka setzten sich zu einem großen Teil aus ausländischen Milizionären (u.a aus dem Tschad, aus Niger und aus dem Sudan) zusammen und verstehen sich als Kämpfer für die zuvor gegängelte muslimische Minderheit.

Die Rebellen der Ex-Seleka sind inzwischen in zahlreiche Gruppen zersplittert, die sich jedoch größtenteils nach wie vor den Seleka zugehörig fühlen.

Die in Kouango herrschenden UPC-Rebellen sind eine dieser Gruppen.
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Die Anti-Balaka Rebellen verstehen sich als christliche Selbstverteidigungsgruppen. Ihre Waffen sind denen der Seleka unterlegen. In der Bevölkerung verbreiten sie jedoch ebenfalls Angst und Schrecken.

Im Februar 2019 wurde ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und 14 Rebellengruppen geschlossen. Doch auch danach kam es zu Massakern an der Zivilbevölkerung – die Zukunft des Friedensvertrags ist ungewiss.

Die Kämpfe und Gräueltaten verlaufen häufig entlang religiöser Grenzen zwischen Christen und Muslimen. Die Religion scheint aber dennoch nur ein vorgeschobenes Motiv zu sein. Beide Gruppen lebten jahrelang friedlich nebeneinander – und nun fürchten sie die Rebellen gleichermaßen.
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